Feb
Dokumentation

Zeitreise Fulda

Filmnummer: 49

Laufzeit: 18:25 Minuten

Drehdatum: Sommer 2018

Wettbewerb: 2. Preis beim BDFA Landesfilmfestival in Düsseldorf 2018

BDFA Bundesfilmfestival Fuldabrück

Reise in die Vergangenheit – Dreharbeiten beim Reenactment 1776 in Fulda

Im Sommer 2018 machte ich mich auf den Weg zu einem ganz besonderen Ereignis: Beim Schloss Orangerie in Fulda sollte ein großes Reenactment des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs von 1776 stattfinden – inszeniert von zahlreichen enthusiastischen Gruppen aus ganz Europa. Für mich als Filmemacher eine spannende Gelegenheit, Geschichte lebendig werden zu sehen – und filmisch festzuhalten.

Morgens um 5 Uhr ging die Reise los. Noch vorab hatte ich den Kontakt zum Vorsitzenden der veranstaltenden Gruppe aufgenommen, der mir freundlicherweise die Drehgenehmigung gab und sich auch für ein Interview bereit erklärte. Vor Ort angekommen, wurde ich sofort in die besondere Atmosphäre hineingezogen: Uniformen, Zelte, historische Waffen – alles mit viel Liebe zum Detail.

Den Samstag nutzte ich, um mit der Kamera Impressionen einzufangen: kleine Szenen, Gespräche, Vorbereitungen für Gefechte, Lagerleben – die Welt des späten 18. Jahrhunderts wurde für zwei Tage eindrucksvoll lebendig. Gegen 18 Uhr endete der erste Veranstaltungstag, und ich war „fertig mit Jacke und Hose“, wie man so schön sagt. Aber zufrieden – denn ich hatte viele spannende Kontakte für den nächsten Tag geknüpft. Müde, aber erfüllt, schleppte ich mich ins Hotel.

Am Sonntag stieß mein Kumpel und Tonmann Werner Dittrich dazu. Jetzt ging es ans Eingemachte: Interviews mit den Reenactment-Darstellerinnen und Darstellern, Hintergrundgeschichten, und natürlich zusätzliche Schnittbilder. Wir hatten einen klaren Plan – und so viele interessante Gespräche, dass die Zeit wie im Flug verging. Als wir fertig waren, waren die Essensstände schon leergegessen und am Abbauen. Tja, kein historisches Abendmahl für uns.

Auf dem Heimweg machten wir einen spontanen Stopp in Gelnhausen – eigentlich nur, um etwas zu essen. Doch das kleine Städtchen überraschte mich so positiv, dass ich später gleich noch einmal für eine Woche Urlaub dorthin zurückkehrte. Manchmal sind es eben genau diese ungeplanten Momente, die hängen bleiben.

Der Film, der aus diesen zwei intensiven Tagen entstanden ist, zeigt nicht nur Kanonendonner und Uniformen, sondern auch die Leidenschaft der Menschen, die Geschichte nicht im Museum, sondern mitten im Leben erzählen. Und genau das macht solche Projekte für mich so besonders.

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