Jan
Dokumentation

Schneeballen im Sommer

Filmnummer: 83

Laufzeit: 30:27 Minuten

Drehdatum: August 2022

Rothenburg ob der Tauber – Eine filmische Reise mit offenen Türen

Als Filmemacher begegnet man vielen Orten – aber nur wenige hinterlassen einen so bleibenden Eindruck wie Rothenburg ob der Tauber. Was ursprünglich als kurzer Besuch gedacht war, entwickelte sich zu einer intensiven kreativen Reise, die nicht nur mehrere Filme hervorbrachte, sondern auch eine besondere Freundschaft.

Während der Dreharbeiten begegnete ich einem Rothenburger Bürger, der mir nicht nur mit offenem Herzen, sondern auch mit offenen Türen begegnete. Seine Leidenschaft für die Stadt und seine Hilfsbereitschaft ermöglichten mir als Filmautor einen Zugang zu Rothenburg, der weit über das Touristische hinausging. Dank dieser Verbindung durfte ich besondere Orte entdecken, Gespräche führen, Geschichten erleben – und erzählen.

Aus dieser intensiven Zeit sind gleich mehrere Filme entstanden. Der Hauptfilm, Schneeballen im Sommer, beleuchtet auf poetische Weise die Gegensätze und Reize der Stadt – zwischen mittelalterlicher Kulisse und lebendiger Gegenwart.

Für den Film Knabstrupper führte mich der Weg nach Windelsbach, wo ich Josef Baumann und seinen Sohn kennenlernte – zwei leidenschaftliche Pferdezüchter mit einem beeindruckenden Hof, der ganz den Knabstruppern gewidmet ist. Die Dreharbeiten rund um ein Festwochenende begannen bereits am Samstag, als die Pferde für ihren großen Auftritt vorbereitet wurden. Am Sonntag folgte der Höhepunkt: der farbenprächtige Festumzug in Weikersheim, bei dem Mensch und Tier in voller Pracht im Mittelpunkt standen.

Mit Pittoresk – Die Gärten in Rothenburg entstand eine Hommage an die oft übersehenen, stillen Rückzugsorte dieser Stadt – grün, verwunschen, voller Geschichten.

Ein weiteres Highlight war der Film Im Dürer Haus, für den ich im Grafikmuseum außergewöhnliche Einblicke in die Welt der traditionellen Kunstdrucktechniken erhielt. Ingo Domdey, Künstler und Kenner seines Fachs, nahm sich viel Zeit, mir die historische Handwerkskunst nahezubringen – ein Moment filmischer und menschlicher Nähe, den ich nicht vergessen werde.

Rothenburg hat sich mir nicht nur als Kulisse, sondern als Charakter offenbart – mit Ecken, Kanten, Charme und einer beeindruckenden Vielfalt an Perspektiven. Diese Stadt hat sich ins Bild gebrannt – und in mein Herz.

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